Kanalsanierung

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Fakatec Kanalsanierung

Studie beweist Nachhaltigkeit von Janßen Process

Für die grabenlose Rohrleitungssanierung in nicht begehbaren Kanälen hat sich seit fast dreißig Jahren vor allem ein System bewährt: die Janßen Riss- und Scherbensanierung.

Um die Nutzungsdauer eines beschädigten Kanals zu verlängern, haben sich grundsätzlich Reparatur und Renovierung durchgesetzt, da dies zumeist mit geringeren Investitionskosten gegenüber einer vollständigen Erneuerung von Kanalabschnitten verbunden ist.

Bisher gab es jedoch keinen wissenschaftlichen Nachweis für den zuver­lässigen Einsatz des auch als "Janßen Process" bekannten Systems. Die Rheinisch-Westfälische Technische Universität (RWTH) Aachen hat sich in einer Studie der Frage gewidmet: wie nachhaltig saniert das System tatsächlich?

In einer 25 Meter langen Versuchsbahn wurden dafür intakte und schadhafte Rohre in einen Sand-Kies-Boden verlegt. Beschädigt waren die Rohre in dem Ausmaß, wie es in der Praxis alltäglich ist: kreisrunde Löcher mit dahinter liegendem Hohlraum, Kreuzrisse, Querrisse vom Scheitel bis zur Sohle und Längsrisse. Schwerwiegende Folgen können derartige Schäden haben, von Grundwasserverschmutzung bis hin zu absackenden Straßen sind die Gefahren bei beschädigten Rohren groß.

Der Janßen Process ermöglicht eine Abdichtung beschädigter Kanalrohre mit geringem Aufwand. Ein spezieller Packer wird an der Schadstelle positioniert und verfüllt diese mit einem Zwei-Komponenten-Polyurethanharz von innen nach außen. Von Vorteil ist hierbei, dass der Packer das Altrohrsystem nicht weiter schwächt, da er expansionsbegrenzt ist. Deswegen muss das Wasser selten umgeleitet oder gestaut werden, was wiederum Zeit und Kosten spart. Das bereits genannte Injektionsharz ist dünnflüssig und erhärtet so langsam, dass selbst kleinere Risse (< 0,1mm) vollständig verfüllt werden. Zudem ist das Harz volumenstabil und schrumpft nicht wie Gele in Abhängigkeit von der Bodenfeuchte.

Nach der Sanierung der Kanalrohre durch den Janßen Process ging die Versuchsreihe allerdings erst richtig los. Nacheinander wurden die einzelnen sanierten und schadensfreien Rohre geprüft. Rohr 1 mit einem kreisrunden Loch brach bei einer Scheiteldruckkraft von 115 kN, nachdem der Druck zuerst von 5 bar/s auf 80 bar gesteigert worden und nach zehn Sekunden nochmal auf 2 bar/s reduziert worden war. Rohr 2, eines ohne vorherige Schäden, versagte hingegen bereits bei einer Scheiteldruckkraft von 76 kN. Rohre 3-5, saniert sowie intakt, versagten bei respektive 101, 102 und 107 kN.

Wenn man davon ausgeht, dass beschädigte Rohre im unsanierten Zustand eine geringere Scheiteldruckfestigkeit aufweisen als intakte Kanalelemente, zeigt der Vergleich zwischen intakten und sanierten Rohren: die Injektion stellte die Tragfähigkeit der Rohre vollständig wiederher. Die Ursache dafür liegt wohl darin, dass sowohl die Schadstelle selbst als auch der Boden in der Leitungszone weitestgehend verfüllt wird und zur Lastabtragung beiträgt. Zudem verfestigten sich die an den Schaden angrenzenden Leitungszonen durch die Sanierungsmaßnahmen.

Durch die Untersuchungen der RWTH Aachen konnte somit nachgewiesen werden, dass nicht nur die Dichtheit, sondern auch die Tragfähigkeit der schadhaften Rohre mit dem Janßen Process wiederhergestellt werden kann. Ein System hat sich einmal mehr bewährt – und tut das bereits seit 30 Jahren.